Irgendwo im Nirgendwo.
Die Fahrt nach Auckland war ganz gut,
langsam kommen wir mit der Straßenführung zurecht. Auf dem Weg
dorthin haben wir noch einen Stop bei einem Second-Hand Shop gemacht,
um Töpfe, Geschirr und so was zu kaufen. Der Shop war unglaublich
cool. Es gab viel Kurioses, sowie altes und neues und wir sind
tatsächlich fündig geworden, außerdem haben wir noch ein paar
Transportboxen geschenkt bekommen, die wir unter die Matratze packen
können.
Dann fehlte ja nur noch Internet...also
mal wieder ab ins Café. Endlich haben sich ein paar gemeldet. Einer
wollte uns so schnell wir können. Wir haben ihn also angerufen und
konnten noch am Montagabend (17..11.) kommen. Also rein in die Helga und los,
wieder Richtung Hamilton. Genauer Otorohanga, noch genauer Honikiwi.
Es war Helgas erste lange Fahrt mit uns oder andersrum!? Wie auch
immer. Hendrik ist den Anfang der Strecke gefahren und Rhonda dann
den Rest, was gar nicht so einfach war, weil es dann dunkel war und
die Straße nicht nur rauf und runter ging, sondern es wohl eher eine
Rennstrecke für Motocross oder so ist. Es war total kurvig. Auf dem
Video von Helga seht ihr am Ende ein Teil der Strecke Zum Glück ist
es komplett in der Pampa und uns kam um diese Uhrzeit keiner mehr
entgegen. Nachdem wir endlich angekommen sind, hat uns Robb in seiner
Farm willkommen geheißen. Er wohnt hier alleine und hat ca. 20
Hektar Land mit Kühen, Schafen, Schweinen und 3 Eseln und natürlich
Gemüsegärten.
Abends haben wir noch lange geredet und
er hat uns erzählt was so ansteht.
Am nächsten Morgen gab es erstmal
lecker Frühstück mit Porridge und gefrorenen Früchten aus seinem
Garten. Außerdem gibt es eigentlich immer Tee zu allem oder eine
extra Teepause. Er hat zwar einen Herd mit Elektrizität, nutzt aber
mehr seinen Ofen um darauf zu kochen. Das Feuer wird auch den ganzen
Tag am laufen gehalten. Das Wasser (für Dusche, Toilette, etc.)
kommt aus einer Quelle hier in der Nähe.
Danach ging es dann an die Arbeit:
Unkraut in seinem Gemüsebeeten jäten. Das Problem an der Sache war,
dass das ganze Beet seit über einem Jahr nicht mehr gejätet wurde.
Also alles raus, was den ganzen Tag gedauert hat, zum Glück ist die
Erde total fluffig hier. Zwischendurch haben wir ihm noch beim
Umtreiben der Kühe geholfen und zugeguckt wie er das eine Kalb, was
grade 2 Wochen alt ist, kastriert hat. Die nächsten Tage haben wir
weiter gejätet, seine 500 Apfelbäumchen mit Rasenschnitt gemulcht,
Esel umgetrieben, Bohnengestelle gebaut und 200 Bambusstangen
geschnitten.
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Re.: Hendrik beim Mulchen der Apfelbäumchen, Li.: Ganz besondere spezielle neuseeländische Unkrautwurzel...okay es war eine Weinwurzel...upps |
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vorher und nachher...dort wächst jetzt Mais |
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vor und nachher und hier wachsen Tomaten, Gurken und Kürbisse...und Rhonda bei der Teepause ;) |
Zum Lunch gibt es immer lecker
Sandwiches, meist ist danach Schluss mit der Arbeit. Abends wusste
man dann aber auch was man getan hatte.Abends gibt es dann super
leckeres Essen und zum Glück kocht Robb wirklich gut und wirklich
viel ;) So gab es am ersten Abend Kartoffelpürree (die Kartoffeln
hatten wir beim Jäten geerntet) mit Kürbis und Möhren, dazu
Würstchen aus Fleisch von seinen Tieren mit einer Soße von Baked
Beans mit Zwiebeln. Es war so unglaublich lecker!!! Voll gefuttert
und erschöpft ging es dann ins Bettchen.
Das tolle ist, dass wir ausschlafen
können. Es geht hier sehr entspannt zu. Morgens gibt es erstmal
gemütlich Tee auf der Veranda und dann Frühstück, sodass wir
meistens nie vor 10 Uhr anfangen. Die Arbeit ist dann eigentlich nach
dem Lunch zu Ende, dann quatschen wir, stricken, schnitzen oder
beschäftigen uns mit Mandeln knacken, aber nicht mit einem
Nussknacker sondern mit einem Holzklotz und einem Eisenklotz!
In wenigen Tagen haben wir schon eine
ganze Menge von Robb gelernt von Viehwirtschaft über Äpfelanzucht
bis zum Brauen von Apfelcider und noch 1000 andere Dinge. Es ist
schon was anderes hier, aber einfach schön. Draußen laufen wilde
Truthähne rum, habt ihr schon mal gehört wie die „singen“? So
lustig! Es läuft hier auch eine Truthahnmama mit ihren Jungen rum,
wovon aber, wir waren live dabei, die Katze eins gefressen hat.
Es ist wirklich eine richtige süße
kleine Farm, mit traumhafter Hobbit-Landschaft drumherum. Allerdings
können wir uns nicht bei euch melden, da man dafür auf den Hügel
gehen muss, damit man ein ganz bisschen Handyempfang hat, aber auch
das ist irgendwie unglaublich entspannend.
Mal schauen, wie unser nächster Job
ist. Den haben wir nämlich auch schon sicher. Bei einer Italienerin,
die eine Kochschule in der Nähe von Auckland hat. Dort fangen wir am
2.12. an.
Und bei euch wird es immer dunkler und
kälter und wir haben hier teils Tage, wo es unglaublich warm und
schön ist. Trotz eincremen gibt es Sonnenbrand -.-
Bis bald und sonnige Grüße :)