Sonntag, 24. Mai 2015

Marley und wir!


Für die Zeit, die wir hier in Christchurch sind, wollten wir uns auch eigentlich eine Unterkunft nehmen. Nachdem wir dann 2 Wochen im Auto geschlafen haben und gearbeitet haben (teils jeden Tag, weil so viel los war), klopfte jemand an unsere Scheibe eines Abends. Sie hatte von einer Freundin gehört, dass Leute auf dem Bücherei-Parkplatz schlafen in ihren Autos. So wie wir eben. Sie konnte es kaum glauben, dass wir das wirklich tun und hat uns somit kurzer Hand zu sich nach Hause eingeladen. Da wir ja noch lange in Christchurch bleiben werden.
Wir haben ein eigenen Raum mit einem super bequemen Bett. Es ist warm (es gibt einen Ofen ;) ), Bad, Küche und einfach super nette Leute.
Marley, die Frau, die uns aufgegabelt hat, wohnt mit ihrer Schwester Helen zusammen. Einzige Bedingung ist: Wir müssen um 8 Uhr morgens raus sein und können dann ab 16:30 Uhr wieder kommen. Das ganze ist so, weil Helen Nierenkrank ist und jeden Tag eine Haushaltshilfe kommt und sie an die „Maschine“ schließt.
Die beiden sind Maoris, somit lernen wir jetzt einiges über die Kultur und auch ein bisschen die Sprache :D Eher schlecht als Recht!


Maorikrieger gegen Wikinger

Es macht auf jeden Fall immer sehr Spaß mit den beiden.
Marley bat uns, wenn wir wen kennen, der im Auto wohnt, anzusprechen, da sie noch ein Zimmer frei hat. So kamen dann Lea und Gerd zu uns. Die beiden kommen aus Deutschland, eher gesagt aus Oldenburg (Jaja Zufälle gibt es ;) ) und waren wie wir auf der Suche nach Arbeit. Die Stimmung wurde zu Hause nur besser und wir haben viel gekocht, gebacken und gequatscht.
Durch die beiden haben wir auch unseren 2. Job bekommen. Allerdings war der 1 Std. von Christchurch entfernt. Somit hieß jeden Morgen für eine Woche: Abfahrt um 6 Uhr. Dort haben wir dann am Fließband gearbeitet für einen Holländer, der Blumenzwiebeln nach Holland importiert. Man musste also den Dreck rauspuhlen und die zu kleinen Zwiebeln aussortieren. Das haben wir dann eine Woche lang 10 Std. jeden Tag gemacht. Arbeit ist Arbeit und Geld ist Geld! Wieder eine Erfahrung mehr, die wir gemacht haben :D

Lea und Gerd sind dann nach 3 Wochen leider wieder losgezogen um weiter zu reisen. Sie fliegen nämlich schon Ende Juni wieder zurück! Wir werden auf jeden Fall Kontakt halten! Es war super schön und es ist schon etwas leerer jetzt zu Hause.

Marley, Lea, Gerd und wir


In unserer arbeitsfreien Zeit haben wir natürlich auch wieder mal einige Ausflüge gemacht. Wir waren am Strand, in kleinen süßen Vororten, waren Wandern und und und.
Wenn man hier in die Vororte fährt, merkt man nochmal ganz anders, die Auswirkungen vom Erdbeben. Die Straßen sind alle sehr schlecht und kaputt. Es gibt große Flächen, wo man noch erkennt, dass dort einmal Häuser standen, wo ausser ein paar Bäumen und der Hauch eines Gartens nichts mehr ist.

Blick über Lylleton und Diamont Harbour

Blick über Christchurch

Strand in Sumner


Hendriks Geburtstag haben wir auch ganz schön verbracht: Wir waren erst am Strand, haben einen schönen Spaziergang gemacht und Surfer beobachtet..brrh! Abends waren wir dann lecker beim Mexicaner essen.

Hendrik: Vielen lieben Dank an all die Glückwünsche. Ich habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut. Ohne euch ist es allerdings nicht das Gleiche :)

Freitag, 22. Mai 2015

Time to say Goodbye!


Nach einigen Zwischenstopps hieß unser nächster großer Halt wieder Christchurch! Der Ort an dem wir uns wieder von Denise und Dennis verabschieden müssen. Wir sind noch mal in unser Lieblingscafé, das „C1“ gegangen. Nach dem Erdbeben hat dieses Café neu eröffnet und ist einfach nur cool. Das Essen wird über Luftdruckröhren zu deinem Tisch gebracht. So wie im Krankenhaus, wenn Blut/Befunden durch die Gegend „gebombt“ werden. Der Kaffee ist einer der Besten, die Hendrik je getrunken hat. Zur Toilette muss man durch ein Bücherregal, was zur Seite fährt, wenn man drauf zu geht. Wasser bekommt man entweder aus einer alten Nähmaschine oder, wer es mit Blubb mag, aus einem altem Zahnarztwasserspender (da wo man immer reinspuckt). Also total fancy und abgefahren, aber einfach Klasse! Ach und der Tee. Ein Traum! Dort haben wir also unseren Abend ausklingen lassen.


Denn am nächsten Tag hieß es dann „Time to say Goodbye“.
Nachdem die beiden das Auto abgegeben haben, sind wir auch schon zum Flughafen. Dort haben wir nochmal eine unserer Lieblingsbeschäftigungen der letzte Tage genossen: Wir haben gespielt. Uno, Wizard, Ligretto, es war alles dabei.
Es war wieder eine wunderbare Zeit und man weiß echt warum man seine Freunde und Familie so sehr vermisst!
Danke für die schöne Zeit ihr beiden! Sie wird uns immer gut in Erinnerung bleiben.

Für uns beide hieß es dann nun endlich mal nach richtiger Arbeit suchen. So mit Geld verdienen und so. Also ab zur Bücherei. Adressen aufschreiben, Brainstorming (was wollen wir überhaupt machen?), Leute anschreiben, und und und.

All diese Bemühung hat sich auch schon am 2. Tag gelohnt: Wir haben einen Job!
Bei Apollo, einer Vermietungsfirma für Wohnmobile, Campervans und so was. Dort putzen wir die Autos. Wir werden pro Auto bezahlt und das lohnt sich teils richtig! Der Job ist allerdings nur aufs Wochenende beschränkt.
Es ist schon lustig die Wagen sauber zu machen. Was man da nicht alles findet! Von BH´s über Bibeln zu benutzten Windeln. Allerdings finden wir auch super tolle Sachen, wie Lebensmittel, Kleingeld, Straßenatlanten und so nützlichen Kram, den wir dann immer behalten dürfen. Also voll das Backpackerparadies. Die Leute sind super nett und wir sind froh einen Job zu haben, der gut bezahlt ist. 

I got bills, I got to pay, ....

so I go work work work every day!



Sonntag, 17. Mai 2015

Es ist nicht alles Gold was glänzt!




Auf unserem Weg nach Queenstown haben wir noch in Arrowtown gehalten. Eine alte Goldgräberstadt, die wirklich an eine alte Wildweststadt erinnert.

An einigen Stellen in Neuseeland kann man noch nach Gold schürfen (unter Anderem in Arrowtown) und diese Gelegenheit wollten wir uns nun wirklich nicht entgehen lassen. Wer weiß? Vielleicht haben wir ja den Fund des Jahrhunderts?!

Einige Tage vorher waren wir schon in Ross und haben unser Glück versucht. Mit Pfanne, Nudelsieb und Müslischüsseln hatten wir uns da bewaffnet und sind an den Fluss. Unglaublich, der ganze Fluss hatte geglitzert. Wir dachten echt, dass wir Gold finden werden! Es dauerte auch nicht lange, da hatten wir auch schon was gefunden...zwar klein, aber immerhin Gold. So ging es weiter. Immer wieder hat einer ein kleines Stück gefunden und wir waren total begeistert. Aber den Fund des Tages hatte eindeutig Rhonda! Kaum zu glauben, ein riesen Stück Gold..pures Gold!!! Reich, wir sind reich!!!







In Arrowtown haben wir uns dann in der Touriinfo mit richtigem Equipment ($3) ausgestattet. Das beinhaltete eine Schaufel, eine Goldpfanne und eine Anleitung wie man das richtig macht. Also wieder ab an den Fluss. Hier war es etwas ernüchternder, irgendwie war hier nicht so viel Gold wie in Ross. Schade eigentlich! Plötzlich beschlich uns das Gefühl, dass auch unser Gold, was wir vorher gefunden haben, gar nicht echt ist. Wir guckten es uns nochmal genauer an und siehe da: Glitzerdreck...aber 1a Glitzerdreck, dass muss man hier auch mal erwähnen! Auch Rhondas großer Fund entpuppte sich nur als ein altes „Werthers Original“-Bonbon Papier ( ;) :D ). Es ist wirklich nicht alles Gold was Glänzt! Schade eigentlich! Aus uns sollen also keine richtigen Goldschürfer werden.

Spaß hat es aber alle mal gemacht!



Dann mal ab nach Queenstown. Queenstown ist auch eine kleine süße Stadt, direkt am See gelegen mit Bergen im Hintergrund. Atemberaubend! Allerdings auch ordentlich viele Touris. Hier sind wir ein bisschen rumgebummelt und haben die Nacht verbracht.






Am nächsten Tag ging es dann aber auch schon weiter. Der nächste Pausenstopp war dann eine Brücke. Der erste Ort an dem Bungeejumping in Neuseeland durchgeführt wurde. Dort springen die Leute aus 43m von einer Brücke runter Richtung türkisfarbenem Fluss. Man kann sich zum zugucken an die Seite stellen und mit ansehen wie sich wahnwitzige Leute in die Tiefe stürzen.

Nachdem wir dem Schauspiel einige Zeit zugeguckt haben, entschied sich Denise dafür auch zu springen. „Waaaaaas?!“ Aber ja, sie meinte es ernst! Nach Anmeldung und wiegen ging es auch schon Richtung Absprung. Dort dann verknotet werden und so und „Hopps“ ist sie auch schon gesprungen. Unglaublich! Wirklich beeindruckend und mutig, Denise!





Wir haben alle so mit gezittert und waren so angespannt! Voll gepumpt mit Adrenalin ging es dann weiter...!


Mittwoch, 13. Mai 2015

Was ist Echt und was ist Falsch?!



Auf geht’s nach Wanaka!!


Wanaka ist ein kleines, süßes Örtchen direkt an einem See gelegen. Wunderschöne Aussicht und tolles Wetter. Um uns erstmal von den Strapazen zu erholen, sind wir abends ins Kino gegangen. Das Kino „Paradiso“ ist wirklich wie ein Kino sein sollte. Statt Sitzplätzen gab es Sofas auf die man sich lümmeln konnte. Sogar ein altes Auto stand vorne, in das man sich setzten konnte. Es war auf jeden Fall super bequem, die Füße hoch zumachen, keine Lehne zwischen einem zu haben und es hatte einfach ein „wie-zu-hause-Gefühl“. Dazu gab es vorne leckere Cookies, Getränke und natürlich Popcorn (aber nur das salzige) zu kaufen. Da konnte man es sich echt gut gehen lassen.

Erholt und ausgeruht ging es am nächsten Tag dann in die Attraktion Wanakas, die „Puzzling-World“. Ein „Haus der Illusion“.
Es fing an mit einem „3D-Labyrinth“, es ging also auch oben über den normalen Wegen über Brücken weiter. In den 4 Ecken des Labyrinths stand je ein Turm in unterschiedlichen Farben. Jeder hat sich dann eine Farbe ausgesucht und zu dem Turm musste man dann als erstes. Danach zu den anderen (egal welche Reihenfolge) und wer als erstes alle besucht hatte, durfte wieder zum Ziel. Naja und wer da als erstes war, hat eben gewonnen.
Wir also in alle Richtungen los. Am Anfang dachte man ja noch, dass das einfach wäre, aber es wurde immer verwirrender. Es brauchte seine Zeit bis man verstanden hatte, wie dieses Labyrinth überhaupt gemeint ist. Oft hing man Ewigkeiten in einer Ecke fest.

Zwischendurch trafen man den einen oder anderen und hatte somit immer mal einen Zwischenstand. Hin und her, rauf und runter und plötzlich: „Oh, der letzte Turm!“ Jippie, geschafft! Jetzt nur noch den Ausgang finden. Dabei kam es zu einem Kopf an Kopf Rennen zwischen Dennis und Rhonda. An sich gleichzeitig erreichten sie das Ziel und saßen voller Stolz im Hof und warteten auf die anderen. Es dauerte nicht lange, da war dann auch Denise da. Allerdings „etwas“ schlecht gelaunt. Sie hatte den „Notausgang“ genommen, da die Frustrationsgrenze zu groß war. Somit fehlte nur noch einer im Bunde. Er ging hin und her, rauf und runter, im Kreis und dann wieder in die falsche Richtung. Aber auch Hendrik hatte es dann irgendwann mal geschafft, mit Hilfe des „Notausganges“. Allerdings hatte er alle Türme gefunden ;) (Sorry Denise!)

Lieber schnell das Thema wechseln und nichts wie rein in die anderen Attraktionen. Eines der ersten Räume, war der „schiefe Raum“. Der Boden war 15° geneigt, wodurch die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint. Man hatte Kreislaufprobleme, einen flauen Magen und verstand die Welt einfach nicht mehr. Wasser floss bergauf, der Ball auf einer schiefen Fläche rollte bergauf und man stand total bescheuert da :D Ein Lachanfall folgte dem nächsten.




Als man dann aus diesem Raum raus war, hatte man immer noch ein komisches Gefühl. Dieses Gefühl los zu werden, dabei half der nächste Raum auch nicht. Dort waren verschiedene Gesichter so modelliert, dass sie einem immer folgen mit ihren Blicken, egal wohin man geht. Außerdem scheinen die Gesichter nach außen gewölbt zu sein, sind aber nach innen. Es war fürchterlich verwirrend. 

So ging es von einem in den anderen Raum. Man kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus. Alles sehr verwirrend.
Am Ende haben wir uns noch ins Café dort gesetzt, wo man ganz viele von diesen Geschicklichkeitsspielen ausprobieren konnte. Einige hatten es uns echt angetan und man konnte sie einfach nicht aus der Hand legen. Unteranderem „3D-4-Gewinnt“...das macht echt Spaß!

Wird auf jeden Fall zu Hause nachgebaut...also macht euch gefasst!!!

Montag, 11. Mai 2015

Man lernt nie aus!



Auf endlos langen Straßen ging es durch die Berge bis zum „Franz Josef & Fox Gletscher“.


Diese beiden Gletscher sind eine der einzigen Gletscher, die direkt neben Regenwald zu finden sind. Was das wandern dort natürlich sehr spannend macht. Für Dennis war es die erste Wanderung, nunja es sollte wohl auch seine letzte sein. Oh Gott, dass klingt jetzt als wäre er auf der Wanderung gestorben. Das ist er natürlich nicht, aber es war einfach mega anstrengend und als Wanderung...Joa so kann man es eigentlich nicht mehr bezeichnen.
Aber von Anfang an. Frohen Mutes zogen wir los. Durch den Regenwald, der sich von seiner schönsten Seite gezeigt hatte. An jeder Ecke mussten wir stehen bleiben, Fotos machen und einfach nur Staunen.



Über Hängebrücken führte uns der Weg weiter Richtung Gletscher. Diese Brücken haben wirklich ordentlich geschwankt und waren teils nur für eine Person zugelassen :D




Als wir dann an einer kleinen Schlucht vorbei kamen, in der man über Felsbrocken zu anderen Seite musste, hieß es das erste Mal kurze Pause. Rhonda hatte sich bei dem Versuch runterzugehen das Knie angedetscht...Hose kaputt und es blutete (und tat ordentlich weh). Aber wir waren ja da um den Gletscher zu sehen, also Zähne zusammen beißen, Hose hochkrempeln und weiter geht’s, zwar humpelnd, aber weiter. Hätten wir da gewusst, was noch alles kommt, wäre das schlauste wohl gewesen umzudrehen. Jetzt wissen wir jedenfalls auch warum man ein „Erste Hilfe“-Set dabei haben sollte.



Irgendwann kamen wir an einen Punkt, an dem der normale Weg gesperrt war und wir eine kleine Wand hochklettern mussten, was uns aber gut gelungen ist. Der Weg wurde danach generell eher steiler. Über Steine ging es höher und höher und man hatte das Gefühl nie anzukommen, war man doch jetzt schon so hoch. Nach weiteren Hängebrücken und einigen Bachläufen, die wir durchqueren mussten, kamen wir dann zu Felsen über die wir gehen mussten, was auf dem Hinweg auch noch gut geklappt hat.
Nach einer gefühlten Ewigkeit (wir haben auch mal wieder länger gebraucht als geplant) sind wir dann endlich am Aussichtspunkt angekommen. Was soll man sagen?! Es hat sich mal wieder gelohnt. Wir hatten volle Sicht auf den Gletscher und die umliegenden Berge.


Sieht unspektakulärer aus als es eigentlich war!

Nach einem Mittagspäuschen, ging der Weg dann wieder Richtung Autos. Also den gleichen Weg wieder zurück. Diese Mal allerdings Bergab..also alles wieder runterklettern oder rutschen, je nachdem was schneller geht :D Meistens ist einer voraus gegangen und hat die anderen gelenkt, wo es am besten zu laufen ist. Manchmal dachte man dann aber: „Ach, da ist doch viel schneller und sicherer!“ Und Zack, saß man auch schon auf dem Boden oder hielt sich krampfhaft an etwas fest. Jeder von uns ist einmal hingefallen, auch wenn es bei einigen Länger gedauert hat. Der einsetzende Regen hat natürlich noch sein übriges getan und die „Piste“ noch besonders rutschig gemacht.
Völlig fertig, mit blutenden Wunden (nicht nur bei Rhonda!!!) waren wir dann endlich am Auto angekommen. Schnell zum Campingplatz...duschen und was warmes Essen!
Am nächsten Tag sind wir noch schnell zum „Fox-Gletscher“ gegangen (30min.), damit wir den auch noch eben sehen :D Auf Wanderung hatte ja sowieso keiner mehr Lust ;)


On the Road